In seiner Januar/Februar-Ausgabe der Klubzeitung (Nr. 117) veröffentlichte der Klub für Ungarische Hirtenhunde 1967 den neuen Kuvasz-Standard, der im Vorjahr veröffentlicht worden war.

Einleitend erschien ein Kommentar der Hauptzuchtwartin, Alfriede Marioth, die selbst am Kynologischen Kongreß in Budapest am 8./9. September 1966 teilgenommen hatte, auf dem u.a. dem KfuH die deutsche Übersetzung der neuen ungarischen Standards übergeben worden war (Klubzeitung KfuH, Sept./0kt.1966, Nr. 115, S. 24).

Marioth lobte wiederholt die "fleißige", "strebsame" Arbeit (ebda, S. 12) und äußerte sich anerkennend über die "geradezu technische Präzision", "die sich in Zahlen und Zentimetermaßen gewissenhaft festlegt" (ebda, S. 11). Sie betonte aber auch mehrfach, daß die Ziele ehrgeizig gesteckt waren: ..."züchterisch muß man in Generationen denken: Erbmasse besteht in Leben, und Leben ist Blut, und Blut ist flüssig - aber kein Wasser - es bindet - Kette an Kette! Und hier liegt nun die große Aufgabe der Praxis, die in der Wissenschaft so gut im Standard vorbereitet ist." (Ebda, S. 12).

Die zahlenmäßigen Festlegungen des neuen Standards riefen vielleicht auch Befürchtungen hervor: "Um Millimeter, um Zentimeter zu streiten wäre töricht, und es lohnt nicht. Es kommt auch stets auf die Gegebenheiten von jeweiliger Haltung, Verwendung und klimatischer und örtlicher Beschaffenheit des Landes an; sei es nun, ob es sich um die Festlegung von Haar, Rute, Größe u.a. in Millimeterlänge geht." (Ebda, S. 12) "Wünsche sind noch keine Tatsachen", mahnte Marioth: "Es wird hier besonders deutlich, wie man z.B. in gewisser Hinsicht dem Richter in bester Absicht die Hände binden muß - doch zugleich die Möglichkeiten offen halten muß, sich nach den praktischen Zuchtergebnissen zu richten." (Ebda, S. 11)

Mariette und Stephan Hellinger
28. Februar 2002

Bergstrasse 6
56754 Dünfus
Tel. 02672/7658
Fax. 02672/910364