|
|
|
Am 31. Mai 1929 erschien das erste deutsche Zuchtbuch des KO.K. für Komondore, Kuvasz und Pulis, das zwischen Komondor und Kuvasz streng unterschied. Dies war auch der Grund, warum dieses Zuchtbuch als das "erste Zuchtbuch" vorgestellt wurde, obwohl eine erste Version bereits 1924 veröffentlicht worden war (vgl. das Zuchtbuch des Deutschen Kartells für Hundewesen (DKH.) E.V. I. Band der Abteilung Komondore, Kuvasz (ungarische Hirtenhunde), Pulis (ungarische Schäferhunde) des Komondor-Klub (KO.K.), Stand am 31. Mai 1929, Gauting bei München, Vorwort, S. 5 - 6.) Einen FCI-Standard gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wohl aber enthielt das Zuchtbuch eine Darstellung der "Rassekennzeichen" für die einzelnen Rassen. Spektakulär aus heutiger Perspektive: Neben den Farben "Rein- oder Blütenweiß" und "weiß mit etwas ins gelbliche übergehendem Ton, vornehmlich am Behang" wurde in den Rassekennzeichen auch "reinschwarz" als Farbschlag benannt: "Da nur wenige schwarze Kuvasz vorhanden sind, wird etwas weiß an den Zehen und an der Rutenspitze wie bei den mongolilschen Hirtenhunden vorerst gestattet, jedoch reinschwarz angestrebt." (Ebda, S. 59). Kaum minder interessant ist die Tatsache, daß für Rüden eine Schulterhöhe von "nur" 70 cm angestrebt wurde, für Hündinnen waren 65 cm erwünscht, und dies mit der weiteren Einschränkung, daß man vorerst "vereinzelt mit weniger hohen Tieren" züchten müsse, "da auch in den Puszten gegenwärtig nur wenig hohe Tiere zu finden sind und zudem nicht ins Ausland abgegeben werden" (ebda, S. 59). Die für den Kuvasz angestrebte Größe stimmte damit exakt überein mit der Schulterhöhe, die auch für den Komondor erwünscht wurde, auch für den Komondor wurde eine überraschend große Variation möglicher Farbschläge aufgeführt (ebda, S. 21).
Mariette und Stephan Hellinger
|
