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Erziehung

Unsere Hirtenhunde sind eine Rasse mit langer Geschichte und historisch gewachsenen Wesenszügen (siehe z. B. den Artikel "Der Hund, August 2001"). Für einen Kuvasz-Liebhaber ist es die Eigenart seines Hundes, die die Einzigartigkeit der Beziehung ausmacht. Um die erzieherischen Stolpersteine des Alltags durch Findigkeit und intelligente Lösungen zu bewältigen, braucht es ebensoviel Enthusiasmus, Respekt und Toleranz wie pädagogisches Geschick, echte Autorität und einen langen Atem. Intuition und Lerning by Doing sind dabei unentbehrlich, aber natürlich können wir von den Erfahrungen und Tips der Expertinnen und Experten profitieren. Wenn Sie auf diesen Seiten "Appetithäppchen" aus verschiedensten interessanten und anregenden Büchern zur Hundeerziehung finden, ist das also kein Zufall. Die Zeit und Mühe, die Sie in der Anfangszeit investieren, zahlt sich doppelt und dreifach aus. Ein gut sozialisierter, konsequent und liebevoll erzogener Kuvasz ist verschmust und verspielt, charmant und einfallsreich und offen für neue Erfahrungen und Bekanntschaften.

Günther Bloch, Der Wolf im Hundepelz (S. 188):

"Herdenschutzhunde sind individuelle Persönlichkeiten. "Ihr Gesicht zu verlieren" hassen sie abgrundtief. Sie gelten als unnahbar. Die einzig erfolgversprechende Erziehungsmethode ist, sie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Agieren statt zu reagieren; ignorieren anstatt sie bis zur Unkenntlichkeit brutal unterzuordnen."


Von Hunden wird heute ein außerordentlich hohes Maß an Flexibilität verlangt. Möglichst mühelos sollen sie sich den unterschiedlichsten Bedingungen anpassen: Der Großstadt mit ihren vielen hundeliebenden und hundephobischen Menschen, den vielen Fahrzeugen und den unzähligen beängstigenden Gerüchen und Geräuschen; der Vorstadt und der dörflichen Umgebung, mit Haus und großem Garten, mehr Platz, aber nicht minder geräuschempfindlichen Nachbarn und weniger alltäglicher Möglichkeit, sich an fremde Menschen, Hunde und sonstige "Erscheinungen" zu gewöhnen; der Einsamkeit, weil wir arbeiten gehen müssen; der übermäßigen Nähe und Vermenschlichung, weil wir selbst einsam sind. Sie sollen unsere Kinder lieben und vor Gefahren schützen, aber nicht vor den Kindern von nebenan. Sie sollen uns und unseren Besitz bewachen, aber um Gottes willen nicht knurren oder bellen, wenn Freunde zu Besuch kommen oder uns im Wald "harmlose" Fremde begegnen. Die Liste ließe sich mühelos erweitern...







Dana I. Alvi, Leslie Benis, Kuvasz (S. 29f):

Adaptability to Training. The Kuvasz loves to work, however, he works best for his owners, for those he loves and respects. The mature dog does not favor corrections and orders from strangers. His intelligence requires some training from an early age. Correct early training will lay the base for a good understanding between owner and dog and for more sophisticated training and commands in the future."






Als langjährige Züchter haben wir viele gute Erfahrungen gemacht und viele wunderbare Menschen und Hunde kennengelernt, aber natürlich wissen wir auch um die Schwierigkeiten, die auftreten können. Kuvaszok sind anpassungsfähig und intelligent, eigenwillig und sensibel. Mit unnötiger Härte, Druck und Strafen kann man sich ihr Vertrauen und ihren Respekt rasch verspielen. Wer eine heimliche Vorliebe für soldatischen Drill, widerspruchslosen Gehorsam und perfekte Unterordnung hat, ist bei einem Kuvasz an der falschen Adresse. Gott sei Dank hat sich bei der Theorie und Praxis der Hundeerziehung in den letzten Jahren sehr viel zum Positiven verändert. Moderne Hundeerziehung verfügt über intelligentere und weitaus vergnüglichere Methoden als Stachel- und Würgehalsbänder. Das gilt für den Erziehungsalltag ebenso wie für den Hundesport. Auch wenn nicht jeder Kuvasz Spaß an Agility- oder Obedience-Übungen oder sonstigen hundesportlichen Aktivitäten finden wird, hängt vieles davon ab, ob Sie es "richtig" anfassen.



Mariette und Stephan Hellinger
28. Februar 2002

Bergstrasse 6
56754 Dünfus
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Fax. 02672/910364


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